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Saarschifffahrt - Wassersportclub Saarburg 1978 e.V.

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Saarburg ist eine der ältesten Schifferstädte Deutschlands.
Bereits in alter Zeit wurde die Saar als Verkehrsweg genutzt.
So berichtet der römische Dichter Decimus Magnus Ausonius
im 4. Jahrhundert nach Christus in seiner "Mosella" über
den Treidelverkehr auf Mosel und Saar.

In den Strophen 360 - 365 heißt es:
Schon lange ruft mir zu mit ihrem brausenden Wogenschwall
die Saar, die Schiffe trägt.
Ferner finden wir auf der Igeler Säule mit ihren interessanten
Darstellungen unter anderem auch die eines Treidelschiffes.

Aus dem kleinen Dörfchen LUTRA (Fraulautern) kommen
weitere urkundliche Erwähnungen der Saarschifffahrt in
päpstlichen und erzbischöflichen Bestätigungsurkunden aus
den Jahren 1154, 1155, 1160 und 1183.
Hier wurde ausdrücklich bestimmt, dass die Klosterschiffe von allen
Abgaben, wie etwa den üblichen Zoll, den jedes Schiff in Rehlingen
an den dortigen Souverain von Bitch zu entrichten hatte, befreit seien.

Von Saarbrücken bis Holland gab es in früheren Zeiten ca. 33 Zollstellen.
Erst durch den Frieden von LUNEVILLE 1798 fielen diese Zollschranken,
was die Schifffahrt wesentlich erleichterte.

BOEMUND II. unternahm bereits 1366 eine Fahrt von Saarbrücken
an seinen Lieblingsalterssitz, der Saarburg, um dort seinen Lebensabend
zu verbringen. Die Leinpfade wurden bereits im 15. Jahrhundert
erwähnt. Diese mussten von den kurtrierischen Untertanen der Uferorte
instand gehalten werden. In einem Bericht des Trierer Erzbischofs und
Kurfürsten von GREIFFENKLAU aus dem Jahre 1516 heißt es:
Der Leinpfad ist sehr böse und baufällig. Durch das ganze Mittelalter
hindurch wurde auf der Saar Schifffahrt betrieben. Im 15. Jahrhundert
bestand bereits regelmäßiger Schiffsverkehr zwischen Merzig und Bous
für die Bedürfnisse des täglichen Gebrauchs.

Im Jahre 1694 gab es in Saarburg 7 Zünfte, hiervon war die Schifferzunft mit 44 Mitgliedern die Größte am Ort. 1730 gestattet der Kurfürst von Trier FRANZ LUDWIG den Saarburger Schiffern das Befahren der Mosel. Waren aller Art wurden auf der Saar verfrachtet, mit der Talfahrt Holz, Salz, Kohle, Sand, Steine und Holland-Holz (Flöße) aus den Vogesen. Der Handel mit dem Holland-Holz war dermaßen umfangreich, dass der König von Frankreich ihn einstellen ließ, da die Holländer dieses Holz zum Bau von Kriegsschiffen benutzten, womit sie wiederum die französische Armada bekämpften. Auf der Bergfahrt wurden Minette (Eisenerze) aus dem limburgischen- sowie luxemburgischen Raum und holländische Kolonialwaren befördert. Die Bergfahrt fand mit kräftigen Pferden, der Saarhalfen, die ebenfalls wie die Saarschiffer überwiegend
aus dem Saarburger Raum kamen. Eine Fahrt von Koblenz nach Saarburg nahm ca. 8 Tage Anspruch, je nach Wasserstand und Tonnage.

Die Talfahrt erfolgt mit der Stromgeschwindigkeit des Flusses. Dies alles war mit großen Gefahren verbunden und verlangte von den Schiffseignern und den Besatzungen viel Erfahrung und Geschicklichkeit.



Im Eingangsbereich des Sportboothafens Saarburg befindet
sich eine Statue von St.Nikolaus. Die ursprüngliche Figur wurde
vor langer Zeit dort errichtet, weil der Fluß hier Jahrhunderte
lang  sehr gefährlich war und St. Nikolaus, als Schutzpatron der
Seeleute, die Schiffer dort beschützen sollte. Die Stelle war in
früherer Zeit allen Saar-Schiffern als Leuker Grube bekannt.
(siehe vorstehende Chronik).
 
Hier war die Flussdurchfahrt voller Gefahr durch große Sogwirkung
und einen starken Strudel. Nach der Saarkanalisierung war die Gefahr
entschärft.

Die ursprüngliche Statue des St.Nikolaus war abhanden gekommen.
Bei Inbetriebnahme des Hafens wurde die heutige Holzfigur aufgestellt
gespendet von Richard Terver, dem damaligen 1. Vorsitzenden und
dem heutigen Ehrenvorsitzenden des WSC Saarburg.

Das stielvolle Kreuz aus Sandstein mit dem Domizil für die Figur
wurde vom WSA und der Stadt Saarburg gestiftet.
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